Zu schade für's Grüngut
Manche Pflanzen sind zu groß geworden für die Wohnung oder das Gartenbeet, oder man muss sich umzugsbedingt von den grünen Lieblingen trennen… Das ist besonders schmerzhaft, wenn es um sehr alte und große Pflanzen oder alte oder seltene Sorten geht, welche aktuell im Handel nicht mehr erhältlich sind.
Handelt es sich um gesunde Pflanzen oder Sämereien ohne Schädlings-, und Unkrautbefall, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Pflanzen vor der Entsorgung zu retten:
- Ableger und Samen von Gartenstauden werden gerne über den Gartenzaun und von jungen Häuslebauern für den neuen Garten angenommen, sofern keine Unkrautsamen oder -wurzeln (z. B. Giersch, Quecke…) enthalten sind. Selbiges gilt für Verwandte, Bekannte und Kollegen…
- Pflanzenbörsen von Umweltschutzverbänden, Gartenbauvereinen größeren Privatgärtnereien oder Gartenzeitungen, sie werden via Internet oder Zeitschriften angekündigt. Suchbegriffe für die Internetsuche sind z.B. Pflanzen(-tausch-)börse, Pflanzen-Flohmarkt
- Etliche Initiativen, Vereine und Organisationen nehmen oder vertreiben Saatgut alter Pflanzensorten an. Eine umfassende Link-Liste findet sich z.B. bei Freie Saaten e.V. in Viernheim.
Wie kann ich Grüngut vermeiden?
- Zunehmend heiße und trockene Sommer machen auch den Rasenflächen zu schaffen. Zwar muss weniger bis gar nicht mehr gemäht werden, aber das Gärtnerherz leidet mit…
Wer wenigstens einen Teil der Rasenfläche zur Wildblumenwiese erklärt, kann mittelfristig mit mehr trockenheitsverträglichem Bewuchs rechnen, mit mehr Blütenpflanzen, die auch noch die verschiedensten Bienen und Hummeln fördern, und muss auch noch weniger mähen… - Den Pflanzenbesatz so wählen, dass diese langlebig, mehrjährig und möglichst resistent gegen Wetterextreme und Schädlinge sind (Trockenmagerrasen-Pflanzengesellschaften)
- Grünabfälle auf dem eigenen Grundstück kompostieren und so eigenen Dünger erzeugen
- Astschnitt für den eigenen Kompost häckseln und mit Rasenschnitt auf Mulchflächen ausbringen
Was gehört zum Grüngut?
Zum Grüngut für das Sammelsystem des Neckar-Odenwald-Kreises gehören gemäß § 6 Abs 6 der KWiN-Kreislaufwirtschaftssatzung pflanzliche Abfälle, die innerhalb bebauter Ortslagen auf Grün- und Gartenflächen privater Haushalte sowie auf anderen öffentlichen Flächen und auf Friedhöfen anfallen.
Die Inanspruchnahme des Sammelsystems setzt das Vorhandensein einer Anmeldung bei der Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald AöR voraus, sie wird über den Grundgebühren-Anteil der Abfallgebühr finanziert.
Es wird unterschieden nach weichem, unverholztem Grüngut und holzigem Grüngut. Diese beiden Fraktionen werden, soweit möglich, getrennt erfasst und auch getrennt verwertet: Das weiche, unverholzte Grüngut über Kompostieranlagen, das holzige Grüngut über Biomasse-Heizkraftwerke.
Was gehört dazu?
Weiches Grüngut:
- Rasenschnitt
- Laub
- Moos und Vertikutierreste
- Unkraut, Jäte-Reste
- Pflanzen aus Beeten und Balkonkästen, auch mit Wurzelballen
- Staudenschnitt, auch leicht verholzt, von Herbst-Stauden
Verholztes Grüngut:
- Zweige
- Heckenschnitt
- Baum- und Strauchschnitt
- Adventskränze ohne Bindeschnüre aus Kunststoff und ohne Schmuck
- Weihnachtsbäume, ohne Schmuck
- Äste und Stämme bis maximal 15 cm Durchmesser
Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Informationen zu Einzelteilen gibt's auch im Online-ABC.
Noch Fragen? Die KWiN ist erreichbar unter Tel. 06281 906-0 oder E-Mail.
Was gehört NICHT zum Grünabfall?
Grünabfall von mit Schadstoffen belasteten Grundstücken gehört grundsätzlich nicht ins Grüngut-Sammelsystem.
Was gehört nicht dazu?
- Angefaulte/Verfaulte Grünabfälle
- Asche
- Ast- und Staudenbündel mit Kunststoffschnüren
- Kleintierstreu
- Fallobst
- Grünabfälle mit Sand, Erde und Steinen
- Verarbeitetes Holz wie z. B. Bretter
- Kunststoffsäcke (in denen z.B. Laub gesammelt wurde)
- Restmüll
- Sägemehl, Sägespäne und Holzwolle
- Wurzelteller
- Zigarettenkippen und Filter
Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Informationen zu Einzelteilen gibt's auch im Online-ABC.
Noch Fragen? Die KWiN ist erreichbar unter Tel. 06281 906-0 oder E-Mail.
Welche Abgabemöglichkeiten gibt es?
Es gibt drei verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten für die Haushalte des Landkreises.
An den Wertstoffhöfen des Neckar-Odenwald-Kreises in Buchen, Mosbach und Hardheim wird Grüngut NICHT angenommen.
- Grüngutplätze.
Abgabe an einem der Grüngutplätze im Landkreis. Die Standorte sind im Online-ABC verzeichnet, auch via App. Hier können die Standorte mittels einer interaktiven Karte ermittelt werden. Bitte das Grüngut getrennt nach verholztem und unverholztem Material anliefern und abladen. - Sommerbringaktion.
Abgabe bei den Annahmestellen der Grüngut-Sommerbringaktion. Die Sommerbringaktion findet i.d.R. von Anfang April bis Anfang Oktober alle 14 Tage samstags s Den genaue Zeitraum und Sammelplätze der Aktion bitte dem Entsorgungskalender entnehmen.
Produkte aus dem AWN-Biomasse-Zentrum
Das gesammelte Grüngut aus dem Neckar-Odenwald-Kreis wird überwiegend im Biomassenzentrum im Z.E.U.S. (Zentrum für Entsorgung und Umwelttechnologie Sansenhecken) verarbeitet.
Dabei werden unterschiedliche Substrate erzeugt, z.B. Pflanzenkohle, Pflanzerde und Terra Preta.
Verkauft werden im Biomassezentrum an Privatkunden:
- Nährhumus
- Kompost
- Hackschnitzel
Diese Produkte werden immer donnerstags von 14:00 – 17:00 Uhr am Biomassezentrum verkauft, Preise gemäß aktuellen Preislisten, grundsätzlich so lange der Vorrat reicht. Gerne können Sie auch „Einkaufsgemeinschaften“, z. B. mit Ihrer Nachbarschaft, organisieren – damit sich der Weg zu uns lohnt.
Zertifikate, Vorträge zum Thema und weitere Informationen sind auf der Homepage von AWN und KWiN unter Biomassezentrum zu finden.