Haßmersheimer sammeln über 1,6 Tonnen Altspeisefett in nur einem Jahr
Eine überaus positive Bilanz ziehen die Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald (KWiN) und die Gemeinde Haßmersheim nach dem ersten Jahr des Pilot-Projekts mit JEDER TROPFEN ZÄHLT zur Altspeisefettsammlung in der Metropolregion Rhein-Neckar: Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist enorm, die gesammelten Mengen übertreffen alle Erwartungen und das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Ein voller Erfolg für die Umwelt und die Bürger
Seit der Inbetriebnahme des Automaten am 19. März 2024 wurden bereits rund 2.000 Flaschen abgegeben – das entspricht beeindruckenden 1,6 Tonnen Altspeisefett, das nicht im Küchenabfluss oder Restmüll gelandet ist, sondern in nachhaltigen Bio-Diesel weiterverarbeitet wurden. Dies sei eine enorme Entlastung für die Kanalisation, betont Bürgermeister Christian Ernst, der sich angesichts des Erfolgs begeistert zeigt: „Es ist ein Projekt, bei dem JEDER mitmachen kann – gelebter Umwelt- und Klimaschutz im Kleinen.“ Auch KWiN Vorstand Sebastian Damm zieht ein positives Fazit: „Die Zahlen sprechen für sich – über 330 Gramm abgegebenes Altspeiseöl pro Einwohner zeigen, dass die Bürger sich mit dem Projekt identifizieren“. Dies sei insbesondere durch die aktive Unterstützung der Kommune möglich geworden. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen und für das nächste Jahr rechnen wir mit weiter steigenden Mengen“, so Damm.
Bauhofmitarbeiter als Paten geehrt
Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Projekts sind die Haßmersheimer Bauhofmitarbeiter, die sich als Paten für den Automaten engagieren. Sie kümmern sich zuverlässig um den Behältertausch, beheben Störungen und sorgen dafür, dass der Automat jederzeit reibungslos funktioniert. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Hubert Zenk, Projektleiter und Geschäftsführer der Partnerfirma JEDER TROPFEN ZÄHLT, im Rahmen des Jubiläums einen Geschenkkorb an den stellvertretenden Bauhofleiter Tobias Wieland. Die Begeisterung des Bauhof-Teams für das Projekt ist ansteckend. „Ich hätte niemals gedacht, dass der Automat so gut von der Bevölkerung angenommen wird“, so Wieland.
Pilotprojekt in der Metropol-Region Rhein-Neckar mit Strahlkraft
Unter dem Motto „Upcycling statt Abflussrohr“, war Haßmersheim 2024 mit dem innovativen Konzept gestartet und hat dabei eine Vorreiterrolle innerhalb der Bioökonomie-Strategie für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar eingenommen. Der Erfolg ist eindeutig: Die beeindruckenden Zahlen und die breite Akzeptanz zeigen, dass das Modell auch an anderen Standorten funktionieren kann, so KWiN-Vorstand Sebastian Damm. Bei einer Ausweitung des Projekts auf den ganzen Neckar-Odenwald-Kreis könnten beispielsweise die Müllsammelfahrzeuge künftig mit klimaneutralen Biokraftstoff fahren – hergestellt aus dem Altspeiseöl, das die Bürger zuhause in der Küche sammeln. Allein dadurch könnten Umwelt- und Klimaauflagen für den KWiN-Fuhrpark erfüllt werden, so Damm.
Optimale Standortbedingungen und starke Partner
Nach einem so erfolgreichen Jahr weiß Bürgermeister Christian Ernst worauf es ankommt: „Wir haben den Automaten an einem gut zugänglichen, beleuchteten und strategisch günstigen Standort platziert, um den Bürgern eine einfache Nutzung zu ermöglichen.“ Dies wurde insbesondere durch die partnerschaftliche Unterstützung des REWE-Marktes der Familie Idrizaj ermöglicht, auf deren Parkplatz der Automat aufgestellt ist. Zudem wird das Projekt in Haßmersheim von starken Partnern getragen, darunter die Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber, die Sparkasse Neckartal-Odenwald, SAG Ingenieure, European Aerosols und die Metropolregion Rhein-Neckar.
Klimaschutz aktiv gelebt
Die hohe Beteiligung der Bevölkerung und auch das bereits deutlich spürbare überregionale Interesse zeigen, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. „Wer noch keine Behälter für die Altöl-Sammlung hat, kann sich diesen jederzeit im Bürgerbüro abholen.“, so Bürgermeister Ernst. Und eins sei sicher: „Wir werden auf jeden Fall weiter sammeln, denn hier bekommt jeder sein Fett weg!“